TÜV Rheinland: Schneedecke auf Solaranlage nur vom Fachmann entfernen lassen

Gefahr durch Kontakt mit stromführenden Teilen / Ungleichmäßige Schneelast auf Schrägdächern kann Alurahmen der Module verbiegen / Spezielles Testverfahren entwickelt

Pressemeldung der Firma TÜV Rheinland

Rund 1,5 Millionen Solaranlagen zur Stromerzeugung sind in Deutschland installiert, viele davon auf Hausdächern. Der Winter bringe für diese Anlagen besondere Belastungen. Abgesehen davon, dass verdeckte Solarmodule kaum Strom produzieren, kann der Schnee auch Schaden anrichten – besonders dann, wenn die Last zu groß wird. Tatsächlich gehört zu hoher Schneedruck auch in Deutschland nach Angaben der Versicherer zu den wichtigen Schadenkategorien. Ein Grund: „Auf Schrägdächern werden Solarmodule durch Schnee nicht gleichmäßig belastet. Oft rutscht Schnee an den unteren Modulrahmen ab, was dazu führt, dass die Befestigungen dort extrem belastet werden“, sagt Jörg Althaus, Geschäftsfeldleiter Solarenergie bei TÜV Rheinland. Sammelt sich immer mehr Schnee an und nimmt der Druck zu, kann sich der Alurahmen verbiegen und das Glas der Module bricht möglicherweise sogar.

Risiko bei eigener Schneeräumung

Von waghalsigen Schneeräumaktionen auf dem eigenen Hausdach rät der Experte dringend ab – allein schon aus Gründen des Arbeitsschutzes. „Wer sein Dach vom Schnee befreien lassen möchte, sollte auf jeden Fall einen Fachmann damit beauftragen“, empfiehlt Althaus. Denn auch wenn der Handel zum Beispiel spezielle Gestänge anbietet, mit denen man vom Boden aus die Schneedecke erreichen kann, gilt: „Mit einem Gestänge erzielt man selten den richtigen Winkel, um Schnee angemessen abzutragen. Schnell hat man dagegen die Isolierung der Solarmodule beschädigt und kommt in Kontakt mit stromführenden Teilen.“

Neues Prüfverfahren

TÜV Rheinland hat eigens ein Testverfahren entwickelt, mit dem sich die Belastung von Photovoltaiksystemen auf Schrägdächern durch Schnee realistisch simulieren lässt. Der Hintergrund: Bei der Bauartzulassung von Solarmodulen werden mechanische Belastungsprüfungen nur in der Horizontalen durchgeführt. Auf Initiative von TÜV Rheinland können Hersteller ihre Solarmodule aber auch in Schräglage prüfen lassen. Das vorgeschlagene Prüfverfahren hat bereits ein internationales Abstimmungsverfahren positiv durchlaufen und wird in die Entwicklung der neuen Norm IEC 62938 eingehen.



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