Ökobilanz für Produkte senkt Energie- und Rohstoffintensität: Interview mit Dr. Uwe Behmel, Leiter Energie- und Umwelttechnik der Dräxlmaier Group

Teil 2 der Kurzinterviewreihe im Vorfeld des Energieeffizienz-Strategiedialogs des Cintelligence-Netzwerks / Uwe Behmer wird am 22./23. Juni in Bad Homburg referieren zum Thema: Energiemanagement und Life Cycle Assessment

Pressemeldung der Firma Cintelligence Ltd

Cintelligence: Wo liegen die Schwerpunkte der Energieeffizienz-Optimierung bei der Dräxlmaier Group?

Behmel: Aktuell in der Optimierung des Druckluftverbrauchs, der Mitarbeitersensibilisierung in allen Werken weltweit, im Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung sowie in der Einbindung erneuerbarer Energien in die Produktion.

Cintelligence: Welche Projekte der letzten Jahre würden Sie herausheben?

Behmel: Die Optimierung der Kraft-Wärme-Kopplung mit Absorptionskälteanlagen, die Einführung der Elektromobilität im Firmenfuhrpark und die Etablierung der Ökobilanzierung.

Cintelligence: Wenn Sie Unternehmen drei Empfehlungen für den Aufbau eines Energiemanagements geben müssten, wie würden diese lauten?

Behmel:

1. Geschäftsführung und auch das Controlling von Beginn an sensibilisieren, einbinden und wenn möglich in Energiethemen schulen.

2. Frühzeitig die Belastbarkeit der Energie-Daten sicherstellen.

3. Einen Energiemanager benennen, der neben fachlicher Kompetenz in Energiefragen auch Kosten- und Investitionsrechnung beherrscht.

Cintelligence: Beim nächsten Energieeffizienz-Strategiedialog referieren Sie zum Thema „Energiemanagement und Life Cycle Assessment“. Worum wird es gehen?

Behmel: Umweltfreundliches Produzieren bedeutet geringerer Energieeinsatz und umweltfreundlichere Energieträger. Dazu gehören erneuerbare Energien in der Produktion, energieeffiziente Prozesse sowie weniger Materialeinsatz. Um die Umweltfreundlichkeit der Produktion auch bewerten zu können, haben wir ein Energie-Management-System aufgebaut, das transparente Energieverbrauchsdaten liefert. Mit Life Cycle Assessment erstellen wir für jedes Produkt über dessen Lebensweg hinweg eine Ökobilanz und ermitteln so die Energie- und Rohstoffintensität der Produktion. Dies hilft uns, Schwachstellen in der Umweltfreundlichkeit zu erkennen und systematisch abzustellen. Lieferanten und Kunden sollten nach Möglichkeit in diese Prozesse einbezogen werden

Cintelligence: Was lief gut beim Aufbau des Energiemanagements? Wo lagen die Probleme?

Behmel: Sehr positiv war und ist die hohe Motivation bei allen Beteiligten, insbesondere die Unterstützung der Hauptgeschäftsführung sowie der Werksleiter. Schwierig ist es, aus der Vielzahl der im Konzern existierenden und teilweise mehrfach geführten Excel-Listen zum Thema Energie eine belastbare Datenquelle zu machen. Auch die Festlegung von wenigen und einfachen Kennzahlen ist nicht einfach.

Cintelligence: Energiemanager betonen immer wieder den Menschen als entscheidenden Faktor. Wie nehmen Sie bei Dräxlmaier die Mitarbeiter mit?

Behmel: Dem kann ich nur beipflichten. Führungskräfte können sich bei Dräxlmaier in Energieeffizienz schulen lassen. Sie zu verpflichten haben wir noch nicht geschafft. Die Mitarbeiter sensibilisieren wir im Rahmen der regelmäßig wiederkehrenden Sicherheitsbelehrungen für die Energiethemen des jeweiligen Standortes. Azubis werden gleich in ihrer ersten Woche in einem Workshop zu Themen wie Nachhaltigkeit und Umgang mit Energie geschult.

Cintelligence: Wie sieht der Energieeffizienz-Ausblick bei Dräxlmaier für die kommenden Jahre aus? Planen Sie neue Projekte?

Behmel: Ein Fokus wird auf dem Controlling liegen. Wir möchten Energy Performance Indicators (EPI) etablieren. Außerdem sollen die Mitarbeiter noch weiter sensibilisiert werden, vor allem in Kulturkreisen, in denen Energieeffizienz weitgehend irrelevant ist. Last but not least werden wir die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung weiter ausbauen.



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