IRES-Speicher Symposium fordert Anpassung der politischen Rahmenbedingungen: Die Integration von Speichertechnologien in das Energieversorgungssystem geht schneller voran als erwartet. Das war eine der Botschaften des IRES-Symposiums „Politische Rahmendbedingungen und Finanzierungsfragen der Speicherung Erneuerbarer Energien“, das am 3. Dezember 2015 in Berlin stattfand. IRES ist die „Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien“, die von Eurosolar nun schon seit Jahren organisiert wird. Rund 100 Fachleute aus dem In- und Ausland waren dazu in die Bundeshauptstadt gekommen. „Für eine unabhängige und sichere Versorgung mit Erneuerbaren Energien braucht Deutschland Speichersysteme. Die dezentrale Energiewende kann nur erfolgreich sein, wenn die Marktbedingungen für deren Einführung geschaffen werden“, fasste Eurosolar-Präsident Prof. Peter Droege die Position seiner Organisation zusammen. Aber die politischen Rahmenbedingungen müssten entscheidend verbessert werden.
In Deutschland sind inzwischen über 25.000 PV-Hausspeichersysteme installiert. Die Nachricht, dass das Förderprogramm des Bundes und der KfW in 2016 weitergeführt wird, wurde auch beim IRES-Symposium positiv aufgenommen. Die regulatorischen Hürden und die rechtlichen Möglichkeiten beim Einsatz von Speichern seien allerdings kompliziert und wenig positiv, erläuterte Rechtsanwalt Dr. Matrin Altrock. Da müsse sich noch vieles ändern. In der Diskussion sah mancher Diskussionsredner in der Rechtslage eher eine Behinderung als einen Beitrag zum Ausbau der Speicher und vor allem der Netzstabilisierung.
Auch mit den ersten großen Speichern im Verteilnetz liegen gute Betriebserfahrungen vor, wie Clemens Triebel von der Firma Younicos vortrug. Nach einem Jahr könne man über das 5 MW Batteriekraftwerk in Schwerin sagen, dass es die erwartete positive Rolle bei der Netzstabilität spiele. Eine Erkenntnis sei, dass wir es „heute sogar kleiner auslegen würden“, so Triebel. Dies bestätigte als Praxisbeispiel die Einschätzung mehrere Speicherforscher, die darauf eingingen, dass elektrische Batteriespeicher zukünftig eine wichtige Rolle beim Ausgleich der Fluktuationslücken von Wind- und Solarstrom spielen werden. Technisch sei das kein Problem, meinte dazu Prof. Dirk Uwe Sauer, Universitätsprofessor am Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH Aachen und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der IRES-Konferenzreihe. Allerdings müssten die makroökonomischen Betrachtungen in neue Geschäftsmodelle umgesetzt werden. Erst diese würden eine dezentrale Netzstruktur garantieren können. „Dann werden Batteriespeicher dazu beitragen, dass konventionelle Kraftwerke nicht mehr nur deswegen laufen müssen, um Systemstabilität zu garantieren“, postulierte er.
Der erwartet Durchbruch von Batteriespeicheranlagen im subventionsfreien Markt der Primärregelleistung könne und müsse schneller erfolgen, so der Grundtenor des Symposiums. Als Mangel sei aber anzumerken, dass fluktuierende und nichtfluktuierende EE-Technologien noch zu wenig im Verbund bzw. als Einheit gesehen werden. Und dass dies vor allem die Alternative zu Versuchen der Energieeffizienz bei konventioneller Technik sei. Leider kam das Thema thermische Speicher nicht im Programm vor. Dies müsse zukünftigen Symposien vorbehalten bleiben
Mehr im Internet: EUROSOLAR e.V. www.eurosolar.org
Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS)
Fürther Straße 246c
90429 Nürnberg
Telefon: +49 (911) 37651630
Telefax: +49 (911) 376516-31
http://www.dgs.de
Dateianlagen:
Weiterführende Links
- Originalmeldung von Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS)
- Alle Meldungen von Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS)