Düsseldorfer Speicherkonferenz mit klaren Forderungen

Pressemeldung der Firma Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS)

Die Fachkonferenz Energy Storage Europe 2016 (ESE) sowie die 10. Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES 2016) von EUROSOLAR, die vom 15. bis 17. März 2016 im Verbund in Düsseldorf stattfanden, konnten mit über 3.000 Besuchern aus 54 Ländern ein Wachstum von 60 Prozent verzeichnen. Damit dokumentierten sie auch das große Interesse der Wirtschaft am Thema Energiespeicher. Der Bogen der innovativen Produkte, die in Düsseldorf vorgestellt wurden, reichte von Batteriespeichern über thermische und mechanische Speicher bis zu Power2Gas.

Für die Industrie wie auch die Forschung stehe die sektorenübergreifende Bedeutung von kombinierten Anwendungen für Strom-, Wärme- und Gasspeicher immer stärker im Vordergrund. Wie Urban Windelen, Geschäftsführer des Bundesverbandes Energiespeicher (BVES) sagte, seien die „Energiespeichertechnologien reif für den Markt“. Die Probleme am Markt lägen hingegen bei den rechtlichen Rahmenbedingungen, welche sich als Hindernisse erweisen und vielfach die wirtschaftliche Einführung, z.B. von netzdienlichen Speichern, behinderten. Hier müsse die Politik und der Gesetzgeber endlich positive Schritte unternehmen und den rechtlichen Rahmen zugunsten der Energiewende anzupassen.

Der Speichermarkt zeige eine rasante Entwicklung und habe für die heimische Wirtschaft ein immenses Potential. Aber ohne die geforderten Korrekturen werde die wirtschaftliche Entwicklung und die Innovationskraft ausgebremst, sagte Thomas Speidel, der neue Präsident des BVES, der zum Nachfolger von Eicke Weber gewählt wurde. Deutschland habe in der Speicherentwicklung eine hervorragende Ausgangsposition, die aber von der Politik konterkarriert werde. Sollte sich die Bundesregierung nicht bewegen, werde der Vorsprung im internationalen Wettbewerb verspielt und dem Wirtschaftsstandort Schaden zugefügt. Ohne einen heimischen Markt sei es für die Hersteller schwierig, im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

Um die gegenwärtige Situation zu überwinden wurde die „Düsseldorfer Erklärung“ verabschiedet, mit der klare Forderungen an die Bundes- und Landespolitik zur Fortführung der Energiewende und zum dafür benötigten Speicherausbau formuliert wurden. Gefordert wurde ein eindeutiger regulatorischer Rahmen für die Markteinführung von Speichern. Als wichtige Flexibilitätsoption müssten Speicher sowohl auf Netz- als auch auf Erzeugerseite gleichberechtigt mit den anderen Flexibilitätsoptionen im Markt auftreten können. Speicher könnten eine Vielzahl von Systemdienstleistungen zur Verfügung stellen, mit denen sich das alte, fossil basierte Energiesystem überwinden lässt. Das betreffe Dienstleistungen zur Förderung der Integration der Erneuerbaren Energien, zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Stabilisierung der Netze. Zu den Forderungen gehört unter anderem:

  • Die Einstufung von Speichern als Letztverbraucher und die damit verbundene Belastung mit Abgaben und Steuern müsse beendet werden. Speicher müssten neben Erzeugung, Transport und Verbrauch als vierte unabhängige Säule im Energiesystem anerkannt werden.
  • Das Förderprogramm der KfW für Solarspeicher müsse speicherfreundlich weiterentwickelt werden. Zudem sollten im Strommarktgesetz und im EEG Anschlussregelungen für einen positiven regulatorischen Rahmen für Speicher formuliert werden, damit eine Refinanzierung für Speicher möglich sei.
  • Eine Neue Energiemarktordnung (NEMO) müsse die Barrieren zwischen dem Strom-, Wärme-, Gas- und Kraftstoffbereich aufheben. Nur so könne Strom aus erneuerbaren Energien in Wärme oder Gas umgewandelt oder für die Elektromobilität verwendet werden, anstatt Wind- und Photovoltaikanlagen abzuregeln; nur so könnte ein dezentrales Strom- und Wärmesystem aufgebaut werden, in dem der Strom nicht mehr wie bisher quer durch das Land oder in die Nachbarländer verschoben wird.

Die Düsseldorfer Erklärung im Wortlaut



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