Center für kommunale Energiewirtschaft stellt drei aktuelle Studien vor / Die Ergebnisse der Analyse übertrifft die schlimmsten Erwartungen
Viele Kommunen stehen derzeit vor der Entscheidung, entweder die Konzessionen für die Strom- und Gasnetze für 20 Jahre neu zu vergeben oder ein eigenes Stadtwerk zu gründen. Bisherige Analysen kommen zu widersprüchlichen Ergebnissen. Gehen die Kommunen mit einer Neugründung nur zusätzliche Risiken ein oder gibt es gute Chancen auf positive Bilanzen?
Die Netzentgelte sind in den letzten Jahren kräftig angestiegen. In Ostdeutschland zum Teil auf 10 Cent pro kw/h. Die großen Energieversorger wollen stärker in den Netzbereich einsteigen und verlangen aus solidarischen Gründen bundesweit einheitliche Netzgebühren. Welche wirtschaftlichen Folgen hätte dies für die kleineren Stadtwerke, die dann häufig den Netzbetrieb nicht mehr kostendeckend an die anderen Anbieter im Netz liefern könnten?
Dieses Thema erhitzt schon seit Langem die Gemüter und führte 2013 schließlich sogar zu zwei Volksentscheiden in Hamburg und Berlin. Während in Hamburg der Netzrückkauf erfolgt, muss in Berlin eine neue Ausschreibung der Netze erfolgen.
Das Center für kommunale Energiewirtschaft am INeKO, einem Institut an der Universität zu Köln, hat in drei aktuellen Studien anhand der veröffentlichten Jahresabschlüsse und öffentlich zugänglicher Daten
Die Wirtschaftlichkeit bereits länger existierender Stadtwerke
Die Wirtschaftlichkeit der existierenden Netzgesellschaften
Die erreichten Ziele der in den letzten sieben Jahren neu gegründeten Stadtwerke untersucht.
Mit Jahresabschluss- und Netzdaten der größten Energieversorger in Deutschland hat das Center eine Datenbank aufgebaut. In der aktualisierten Studie wurden für 338 Energieversorger die Jahresabschlüsse 2009 bis 2013/14 erfasst. Dabei wurden auch die Sparten Strom und Gas separat erfasst. Auf Basis dieser Daten werden für die einzelnen Stadtwerke die wichtigsten Vermögens-, Kapital- und Erfolgskennzahlen ermittelt. Um die Ergebnisse bewerten zu können, werden sie anschließend mit den Kennzahlen der Stadtwerke der gleichen Größenordnung verglichen. Dabei zeigt sich, dass die Stadtwerke in der Lage sind, ähnliche Renditen zu erwirtschaften wie die privaten Energieversorgungsunternehmen. Allerdings sind dir Wirtschaftlichkeitskennzahlen der Netzbetreiber deutlich schlechter als die der Energieversorger und denen der gesamten deutschen Wirtschaft entsprechen: ein Drittel der Netzbetreiber fahren Verluste ein.
Interessant sind auch die Fragen:
Wie wirtschaftlich arbeiten die Netzgesellschaften? Welche Modelle werden realisiert? Werden die Netze gekauft oder gepachtet? Wird der Netzbetrieb selbst durchgeführt oder durch einen Dritten bzw. einen anderen Netzbetreiber realisiert? Sind die großen Netzgesellschaften erfolgreicher als die Kleinen? Besteht überhaupt ein wirtschaftliches Risiko für die Netzbetreiber?
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