Die Sonne scheint nicht ganztags und auch der Wind weht nicht rund um die Uhr. Sonnen- und Windenergie stehen also nicht unbedingt genau dann zur Verfügung, wenn sie gebraucht werden. Eine Lösung für diese Herausforderung der Energiewende ist die intelligente Vernetzung (Smart Grid) von Erzeugern, Speichern und Verbrauchern. „Mit der Einbindung unserer Anlage in ein virtuelles Smart Grid ist ein entscheidender Test bestanden. Wir haben bewiesen, dass die Strom-zu-Gas-Technologie Unterschiede zwischen Stromerzeugung und -verbrauch intelligent aussteuern kann und das bis auf die Minute genau“, so Thomas Pätzold, Technischer Vorstand der WEMAG AG.
Im Herbst dieses Jahres hatte das Schweriner Unternehmen zusammen mit seinen 12 Projektpartnern für die Strom-zu-Gas-Anlage erstmals getestet, wie sich die Anlage in einer zunehmend von erneuerbaren Energien geprägten Energielandschaft verhält. Dazu hatte das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) eine Software für eine Echtzeit-Steuerung entwickelt. Während des Livebetriebs ist die Strom-zu-Gas-Anlage mittels Computersimulation mit Wind- und Solaranlagen, einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und dem Verbrauchernetz in einem virtuellen Smart Grid zusammengeschaltet worden. Wenn es ein Überangebot an Strom gab, wandelte die Strom-zu-Gas-Anlage ihn automatisch in Gas (Wasserstoff) um und speiste es in das Gasverteilnetz ein. Bei zu wenig Strom hat das angeschlossene BHKW das gespeicherte Gas zur Rückverstromung genutzt.
Der gesamte Prozess erfolgte automatisch durch eine intelligente Steuerungssoftware. „Dieses Ergebnis ist entscheidend, um die Strom-zu-Gas-Technologie zur Speicherung größerer Energiemengen einzusetzen. Sie erfüllt ihren Zweck erst dann, wenn sie automatisch auf sich ständig ändernde Bedingungen in der Erzeugung und beim Verbrauch reagiert“, erklärt Thomas Pätzold.
Die Integration des wachsenden Anteils an Wind- und Sonnenenergie in die bestehende Stromversorgung ist gegenwärtig schwierig. Das liegt auch daran, dass die Einspeisung stark schwankt. Derzeit muss der überschüssige Strom zunehmend abgeregelt werden, da nicht genügend Speicher vorhanden sind. Intelligente Speichersysteme für regenerativen Strom und intelligente Netzwerke sind eine wichtige Voraussetzung für eine Erfolg der Energiewende.
Für die WEMAG ist es bereits das zweite erfolgreiche Großspeicherprojekt. Vor über einem Jahr ging der Batteriespeicher in Schwerin Lankow ans Netz und sorgt seitdem für eine verbesserte Netzstabilität.
Über die Strom-zu-Gas-Projektplattform:
In einer Projektplattform bündeln 13 Unternehmen der Thüga-Gruppe, zu der auch die Schweriner WEMAG gehört, ihr Know-how und Kapital, um gemeinsam die Entwicklung der Strom-zu-Gas-Speichertechnologie voranzutreiben. Im Fokus steht die Prüfung der Praxistauglichkeit der Strom-zu-Gas-Technologie. Ihr wird langfristig das größte Potenzial zugetraut, die Mengen an regenerativen Energien zu speichern, die den aktuellen Bedarf jeweils übersteigen. Zu diesem Zweck entwickeln, bauen und betreiben die Unternehmen über mehrere Jahre (2012–2016) gemeinsam eine eigene Demonstrationsanlage in Frankfurt am Main. Die Anlage wandelt Strom in Wasserstoff um und speist diesen in das Gasverteilnetz ein. Insgesamt werden die Unternehmen über 1,5 Millionen Euro investieren. Gefördert wird das Projekt vom hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie von der Europäischen Union. Im Anschluss an die erste Phase ziehen die Projektteilnehmer ein zweites Projekt in Betracht, in dem aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid synthetisches Methan erzeugt und eingespeist werden soll. Mehr unter www.szg-energiespeicher.de
Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:
WEMAG AG
Obotritenring 40
19053 Schwerin
Telefon: +49 (385) 755-2289
Telefax: +49 (385) 755-2373
http://www.wemag.com
Ansprechpartner:
Diana Kuhrau
Öffentlichkeitsarbeit
+49 (385) 755-2289