Kaum Verschattungsverluste und bis zu doppelter Ertrag der Fläche
Solar- und Windkraftanlagen ergänzen sich besser als bisher angenommen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Reiner Lemoine Instituts und der Solarpraxis AG. Kombiniert man Windenergie- und Photovoltaikanlagen, lässt sich auf derselben Fläche bis zu doppelt so viel Strom erzeugen. Die Verschattungsverluste durch die Windtürme liegen bei nur 1 bis 2 Prozent. Zudem muss das Stromnetz für ein Kombikraftwerk nicht ausgebaut werden, da Wind- und Solaranlagen zu unterschiedlichen Zeiten Strom produzieren und gemeinsam stetiger Energie ins Netz einspeisen als ein reines Wind- oder Solarkraftwerk.
„Bisher ging man davon aus, dass der Schattenwurf der Windtürme auf die Solaranlage zu große Ertragseinbußen bewirkt. Die Studie zeigt, dass die Verschattungsverluste deutlich geringer ausfallen als erwartet, wenn man das Kombikraftwerk intelligent plant“, erklärt Alexander Woitas, Leiter des Bereichs Engineering bei der Solarpraxis AG. Für die Studie wurden verschiedene Szenarien simuliert und detaillierte Verschattungsanalysen durchgeführt. „Erste Anfragen für die Erstellung von Ertragsgutachten sowie die technisch und betriebswirtschaftlich optimierte Anlagenplanung stimmen uns optimistisch, dass die verbesserte Flächen- und Infrastrukturnutzung durch Kombikraftwerke Zukunft hat.“
„Wir haben auch berechnet, wie sich die Kombination von Photovoltaik- und Windkraftanlagen global und regional auf die Stromnetze auswirkt“, sagt Dr. Christian Breyer, Geschäftsführer des Reiner Lemoine Instituts. „Sie hat positive Auswirkungen auf die Netzstabilität, da Windkraft und Photovoltaik gemeinsam deutlich stetiger Strom ins Netz einspeisen.“ Während Windenergieanlagen zum Beispiel in den Wintermonaten durch das größere Windaufkommen besonders viel Strom produzieren, gleichen Solaranlagen die geringere Energieerzeugung der Windkraft im Sommer durch eine hohe Solarstromerzeugung aus.
Im nächsten Jahr soll im Rahmen der Forschungsinitiative „Zwanzig20“ der Bundesregierung eine bestehende Photovoltaikanlage nahe Templin in Brandenburg mit Windkraftanlagen nachgerüstet werden. Die Auswertung der Pilotanlage soll durch die Solarpraxis, das Reiner Lemoine Institut und weitere Projektpartner durchgeführt werden.
Über die Reiner Lemoine Institut gGmbH
Im April 2010 wurde das Reiner Lemoine Institut in Berlin durch die Reiner Lemoine-Stiftung gegründet. Das gemeinnützige Institut steht für die Forschung zum Thema Erneuerbare Energien. Ziel des Instituts ist es, einen wissenschaftlichen Beitrag für die langfristige Umstellung der Energieversorgung auf 100 % Erneuerbare Energien zu leisten. Schwerpunkte der Forschung sind insbesondere „Optimierte Energiesysteme“, „Mobilität mit Erneuerbaren Energien“ und „Technologieentwicklung“, insbesondere bei kleinen Windkraftanlagen.
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