Wasserstoff-Experten präsentieren Schlüsseltechnologien der Energiewende auf dem 2. Niedersächsischen Forum für Energiespeicher und -systeme bei Solvay in Hannover.
Die intelligente Nutzung sowie die Speicherung von fluktuierenden erneuerbaren Energien stehen im Fokus der Energiewende. Wasserstoff als ein Energieträger der Zukunft spielt eine wichtige Rolle bei nachhaltigen Energiekonzepten. Deren Kerngedanke ist es, regenerativ erzeugten Wasserstoff zu speichern und so als universellen Energieträger nutzen zu können.
Eine wasserstoffbasierte Energiewirtschaft öffnet interessante Geschäftsfelder für die Zukunft. Beispiele hierfür sind u.a. das europäischen Projekt „HyUnder“, das die Speicherung von Wasserstoff in Salzkavernen prüft, und die ChemCoast-Studie, die wirtschaftliche Projekte an der Unterelbe untersucht. An beiden Projekten ist Solvay als Sponsor beteiligt. Aktuelle Ergebnisse und Ausblicke auf verschiedene Projekte werden im Rahmen des 2. Niedersächsischen Forum für Energiespeicher und -systeme am 06. November 2013 in Hannover präsentiert. Das Forum ist die Jahresveranstaltung der Niedersächsischen Landesinitiative Energiespeicher und -systeme. In systematisch gegliederten Vortragsreihen referieren Experten der Energiebranche zu den Themen und gleichzeitigen Session-Schwerpunkten „Wasserstoff als Energiespeicher“, „Elektrochemische Speicher“ und „Energiesysteme der Zukunft“. Übersichtsvorträge der Deutschen Energieagentur (DENA) und des Energieforschungszentrums Niedersachsen (EFZN) sowie die sich anschließende Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Wirtschaft, Forschung und Politik, leiten in das Thema „Energiespeicher in der Energiewende“ ein. Solvay ist Kooperationspartner und Gastgeber des Forums 2013.
Als international tätiges Unternehmen bietet die Solvay-Gruppe eine ganze Palette von Produkten, die zum Gelingen der Energiewende beitragen. Darunter sind auch spezielle Membranen und so genannte Membran-Elektroden-Einheiten. Diese Herzstücke von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren produziert SolviCore im hessischen Hanau. Brennstoffzellen haben das Potenzial, die allgegenwärtigen Kraftwerke der Zukunft zu werden. Von der kleinen Strom-Versorgung für Laptops über Blockheizkraftwerke bis hin zu industriellen Großanlagen. Einsatzmöglichkeiten und Anlagengrößen sind breitgefächert.
Auch der Verkehr ist ein Massenmarkt: Die Zukunft des Autos liegt in Elektromotoren. Akkus können dazu zwar Antriebsstrom liefern, bieten aber nur geringe Energiedichten, sind vergleichsweise schwer und ermöglichen nur begrenzte Reichweiten. Vorteilhafter ist es daher, den benötigten Strom mit Brennstoffzellen aus Wasserstoff und Sauerstoff aus der Luft direkt im Auto zu produzieren. Das Solvay-Werk Tavaux testet derzeit an zwei Prototypen des Hybrid-FCEV HyKangoo die Leistung der SolviCore-MEAs. Das gemeinsam von Solvay, SymbioFCell und Renault entwickelte Fahrzeug ist ein batteriebetriebener Kangoo mit integrierter PEM-Brennstoffzelle. Dank PEM-Brennstoffzelle und etwa 1,5 Kilogramm Wasserstoff kann sich die Reichweite des emissionsfreien Fahrzeugs im Vergleich zu batterieelektrischen Fahrzeugen verdoppeln.
Eine weitere Schlüsseltechnologie in der Energiewende ist die Speicherung überschüssigen Windstroms im Erdgasnetz. Im Rahmen der Energiepartnerschaft mit der Stadt Hamburg startet bei E.ON Hanse jetzt das Projekt zur Realisierung einer „Power to Gas“-Anlage in Hamburg-Reitbrook. SolviCore liefert auch dort die Membran-Elektroden-Einheiten (MEA). Durch den Einsatz eines so genannten PEM-Elektrolyseurs, der Wasserstoff mithilfe einer Protonen leitenden Membran erzeugt, erhält Hamburg die modernste Anlage weltweit. Mitte Juni begann der Bau des mit einem Megawatt Leistung größten PEM-Elektrolysesystems. Hinter dem Projekt steht ein Konsortium aus Industriepartnern wie Hydrogenics, SolviCore und E.ON sowie privaten und öffentlichen Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE). Der Clou der „Power to Gas“-Technologie liegt in der Möglichkeit, erneuerbare Energien viel effizienter zu nutzen als bisher. Weil Windkraft- und Photovoltaikanlagen abhängig von der Witterung sind und ihre Leistungen schwanken, sind Energiespeicher und Energietransportkapazitäten zum Nadelöhr der Energiewende geworden. Mit der geplanten „Power to Gas“-Anlage wird die Energie aus überschüssigem, regenerativ erzeugtem Strom in Wasserstoff umgewandelt. Das Gas lässt sich direkt ins Erdgasnetz einspeisen. Dort kann die Energie sowohl bundesweit transportiert als auch in großen Mengen und über längere Zeiträume gespeichert werden. So könnten in Zukunft mit dem „Power to Gas“-Ansatz die Erdgasnetze zum Bypass der ausgelasteten Höchstspannungs-Stromnetze werden und zugleich zum Großakku für Grünstrom.
Für weitere Informationen und Details zu Wasserstoff und dessen Bedeutung im Rahmen der Energiewende, stehen Experten im persönlichen Dialog auf dem 2. Niedersächsischen Forum für Energiespeicher und -systeme am 06. November 2013 in Hannover zur Verfügung.
Das Fach-Event ist auf rund 170 Teilnehmer begrenzt. Das Programm sowie die notwendigen Anmeldeformulare stehen online zur Verfügung: www.energiespeicher-nds.de. Ergänzende Angaben zum Energie-Forum 2013 sowie zur Ausstellung erteilt gern Melanie Teichmann (Organisationsteam Forum Energiespeicher und -systeme, Tel: 0551 49 601 15).
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