Abgeschrieben wird nun anders – 50 Jahre AfA für Blockheizkraftwerke?

Betreiber von Blockheizkraftwerken (BHKW) können den auf die Stromerzeugung entfallenden Kostenanteil der BHKW-Anlage künftig nur noch über 50 Jahre abschreiben - es existieren viele Ausnahmen, aber auch viele ungeklärte Sachfragen.

Pressemeldung der Firma BHKW-Infozentrum GbR

In den letzten Wochen machte eine Meldung über eine neue Regelung bei der Abschreibung für BHKW-Anlagen die Runde. In dieser Meldung wurde u. a. darüber berichtet, dass BHKW-Anlagen zukünftig auf 50 Jahre abgeschrieben werden müssen.

Schon in der Vergangenheit wurde man bei der Wahl der steuerlichen Abschreibungszeit von Blockheizkraftwerken (BHKW) aufgrund verschiedener Vorschriften verwirrt. Die für die Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer Anlagen maßgebliche VDI-Richtlinie 2067 gab einen Wert von 15 Jahren vor, die einkommenssteuerlich relevante AfA-Tabelle 10 Jahre und bei manchem Finanzamt wurden Biogas-BHKW-Anlagen aufgrund des Förderzeitraums des EEG über 20 Jahre abgeschrieben. In der alltäglichen steuerrechtlichen Praxis hatte sich in den letzten fünf Jahren ein Abschreibungszeitraum von 10 Jahren durchgesetzt.

Nach Beschluss der obersten Finanzbehörden und der Länder vom Juli 2015 beginnt nun eine neue Ära bei der Regelung des abschreibungsrelevanten Zeitraums für BHKW. Entgegen der bisher geltenden Verwaltungsauffassung sollen neue BHKW, welche nicht vollumfänglich gewerblich genutzt werden, ab sofort wie ein wesentlicher Bestandteil des Gebäudes statt wie bisher als selbständiges bewegliches Wirtschaftsgut behandelt werden.

50 Jahre Abschreibung

Bei Neubau eines Gebäudes einschließlich eines BHKW sind demnach die anfallenden Investitionskosten grundsätzlich dem Gebäude zuzurechnen. Eine Zuordnung des BHKW zum Gewerbebetrieb sollte damit ausgeschlossen sein, so Rechtsanwalt und Steuerberater Niklas Richter von der Sozietät Becker Büttner Held (BBH) in München. Im Ergebnis wird mit der Verfügung die Rechtslage vor 2011 wieder hergestellt, in der BHKW und Heizkesselanlagen gleichgestellt waren.

Wichtige Einschränkung des Geltungsbereichs

Die neue Regelung gilt für alle Fälle, in denen das BHKW keine Betriebsvorrichtung darstellt, also der eigentliche Zweck in der Gebäude- und Wasserbeheizung liegt.

Für Pachtmodelle oder Mieterstromkonzepte sieht der Stuttgarter Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Hans Joachim Gerlach keine Veränderung der bisherigen Abschreibungsdauer von 10 Jahre, da in diesen Fällen das BHKW nicht als Gebäudebeheizung sondern zur Erzielung gewerblicher Pachteinnahmen diene.

Dies sind nur zwei Aspekte, die im Rahmen des ausführlichen Berichtes auf den Seiten des BHKW-Infozentrums (http://www.bhkw-infozentrum.de/…) behandelt werden.

Ungeklärte Fragestellungen

Die neue Regelung indes wirft in der Praxis viele Fragestellungen auf.

Auswirkungen könnte die neue Abschreibungsregel auch auf die Energiesteuer-Rückerstattung von BHKW-Anlagen haben.

Die aufgeworfenen Frage- und Problemstellungen sollen im November 2015 im Rahmen von zwei Intensivseminaren, die von BHKW-Consult und dem BHKW-Infozentrum angeboten werden, gelöst werden (http://www.bhkw-konferenz.de).



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Dateianlagen:
    • Es existieren unterschiedliche Meinungen hinsichtlich der Abschreibung von BHKW-Anlagen (Bild: presentermedia)
Seit 1999 informiert die BHKW-Infozentrum GbR (www.bhkw-infozentrum.de) auf zahlreichen Webseiten sowie in Fachzeitschriften über neue Technologien im Bereich alternativer und regenerativer Energieerzeugung mittels Blockheizkraftwerken (BHKW). Außerdem werden die Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen für BHKW-Anlagen und Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erläutert. Ab November 2015 wird eine BHKW-Datenbank mit komfortabler Suchfunktion auf der Seite BHKW-Beispiele.de (http://www.bhkw-beispiele.de) online sein. Außerdem können Interessierte in dem BHKW-Kenndaten-Tool 2015 (http://www.bhkw-kenndaten.de) aus einer Datenbank von mehr als 1.300 KWK-Modulen die technischen Daten sowie die Investitionskosten der jeweils interessanten Leistungsgröße heraus suchen. Nahezu wöchentlich werden über den derzeit größten internetbasierten BHKW-Newsletter mehr als 11.000 Abonnenten kostenlos informiert (www.bhkw-infozentrum.de/service/newsletter.html). Im Socialmedia-Bereich posten die Fachleute des BHKW-Infozentrums aktuelle Meldungen auf Facebook (www.facebook.com/bhkw.infozentrum), auf Twitter (www.twitter.com/bhkwinfozentrum) sowie in der XING-Gruppe "Blockheizkraftwerke - Energieversorgung der Zukunft"´(https://www.xing.com/net/blockheizkraftwerke/).


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