Hansestadt erwirbt jeweils 25,1 Prozent
Vattenfall und die Freie und Hansestadt Hamburg werden künftig als Partner das Stromnetz und Fernwärmegeschäft in der Hansestadt betreiben. Dies haben Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und der Generalbevollmächtigte der Vattenfall Europe AG, Pieter Wasmuth, heute im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
Demnach beabsichtigt die Stadt Hamburg über die Beteiligungsholding HGV 25,1 Prozent der Anteile am Hamburger Stromnetz sowie dem Hamburger Fernwärmegeschäft des Energieversorgers zu übernehmen. Vattenfall behält die Betriebsführung.
Der Wert beider Geschäftsbereiche wurde von Wirtschaftsprüfern mit rund 1,9 Milliarden Euro beziffert. Der Kaufpreis für beide Anteile beträgt 463,1 Millionen Euro. Die Stadt erhält eine Garantiedividende von 4,2 Prozent für das Stromnetz und 4,5 Prozent für die Wärmegesellschaft. Die Zahlungsabwicklung erfolgt voraussichtlich im zweiten Quartal 2012. Die Transaktion muss noch durch die Bürgerschaft bestätigt werden.
„Wir freuen uns, dass wir die Zusammenarbeit mit der Stadt Hamburg nun wieder als Partner weiter intensivieren können“, so Pieter Wasmuth. Er verwies dabei auch auf die Herausforderungen der Energiewende, die gemeinsames Handeln erforderten. Bestandteil der Kooperation von Stadt und Vattenfall ist ein Energiekonzept
über zukünftige Projekte der beiden Gesellschaften. Schlüsselelement ist ein innovatives Kraftwerkskonzept in der Metropolregion Hamburg, basierend auf einer hocheffizienten GuD-Anlage mit modernster Speichertechnologie. „Das angedachte Speicherkonzept erlaubt, überschüssigen Windstrom in Form von Wärme zu speichern“ so Wasmuth weiter. „Zusammen mit unseren Anstrengungen in den Bereichen Elektromobilität und Intelligente Netze wollen wir Hamburg gemeinsam zu einer Modellregion in Europa entwickeln.“ Das Investitionsvolumen aller in der Vereinbarung festgehaltenen Maßnahmen liegt bei mehr als 1,5 Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren.
Sollte das Innovationskraftwerk einer weiteren Wirtschaftlichkeitsüberprüfung Stand halten, wird Vattenfall zudem auf den Bau der Fernwärmeleitung vom Kraftwerk Moorburg verzichten. Damit greift Vattenfall eine zentrale Forderung der Umweltverbände auf. Um die Fernwärmeversorgung nach 2017 in jedem Fall sicherzustellen, wird Vattenfall das Planfeststellungsverfahren weiterführen.
Für Vattenfall hat die neue Partnerschaft mit der Stadt Hamburg auch bundesweite Strahlkraft: „Mit dieser Partnerschaft setzen Hamburg und Vattenfall ein positives Signal für die Weiterentwicklung der deutschen Energiewirtschaft in Zeiten der Energiewende“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Europe AG, Tuomo Hatakka.
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