Der Gesetzgeber wird die Energiewirtschaft mit dem Messstellenbetriebsgesetz vor große Herausforderungen stellen. Die Änderungen und Neuerungen sind nicht marginal, sondern betreffen die Geschäftsmodelle an fundamentaler Stelle. Es müssen grundlegende Entscheidungen getroffen werden!
Welche Neuerungen sind zu erwarten?
Der Roll-Out intelligenter Messsysteme (fernauslesbare Smart Meter mit Kommunikation über Gateway) startet 2017 in mehreren Stufen: Es wird mit zunächst wenigen umzurüstenden Messstellen in 2017 gestartet, um dann über einen Zeitraum von 16 Jahren alle Messstellen > 6.000 kWh Jahresverbrauch und auch alle RLM-Messstellen umzurüsten.
Jeder Netzbetreiber muss für sich umgehend entscheiden, ob er selber sogenannter „grundzuständiger Messstellenbetreiber“ wird und damit die Messtechnik, das Personal und die IT für den Roll-Out intelligenter Messsysteme aufbaut, oder ob er diese Aufgabe ganz oder teilwiese an einen Dritten gibt.
Dieser grundzuständige Messstellenbetreiber muss dann auch die Administration des sogenannten Smart Meter Gateways mit komplexer Verschlüsselungs- und IT-Sicherheitstechnologie durchführen. Gleichzeitig sind gesetzliche Preisobergrenzen für den Messstellenbetrieb festgelegt, die nicht ohne Weiteres die tatsächlichen Kosten decken werden.
Aktuell positionieren sich viele Anbieter und Dienstleister mit unterschiedlichsten Angeboten in diesem Bereich. Eine Übersicht zu gewinnen, die tatsächlichen Kompetenzen und Erfahrungen der Anbieter und die Angebote selbst zu beurteilen, gestaltet sich sehr schwierig.
Hierzu hat die WV Energie AG bereits einen ersten Workshop „Strategiefindung Messstellenbetrieb“ am 27. April in Frankfurt am Main durchgeführt. Mit knapp 80 Teilnehmern aus der Energiewirtschaft, hochkarätigen Referenten und einem Workshopleiter, der mit seinen langjährigen Erfahrungen immer wieder wichtige Impulse geben konnte, war der Workshop ein voller Erfolg.
Die Referenten (Vertreter von bdew und BBH, IT-Experten, Berater und erfahrene Branchenkenner) konnten einen guten Überlick und auch einen tiefen Einblick geben. Dabei ging der Blick von den kurzfristigen Erfordernissen („Pflicht“) auch auf die möglichen Chancen („Kür“), die sich aus der Digitalisierung von Prozessen und Abläufen ergeben. Im Plenum beherrschten allerdings die kommenden gesetzlichen Anforderungen und damit die „Pflicht“ die Gespräche.
In einer live-Demonstration konnte die M-Exchange AG – eine Tochter der WV Energie AG – den Betrieb eines intelligenten Messsystems demonstrieren und einige Prozesse der Administration des Smart Meter Gateways direkt zeigen. Hierfür wurde ein elektronischer Zähler bzw. eine „moderne Messeinrichtung“ mit einer Lampe als Verbraucher und einem mit einem Laptop kommunizierenden Smart Meter Gateway verbunden. Dies ist auf großes Interesse gestoßen, da so die eher abstrakten Gesetzesanforderungen am konkreten Beispiel gezeigt werden konnten.
Nun findet ein zweiter Workshop „Strategiefindung Messstellenbetrieb“ am 9. November in Stuttgart statt. Die Teilnahme wird wieder kostenlos sein, auch werden wieder kompetente und erfahrene Referenten vortragen. Der Workshop wird noch konkreter auf die jetzt festliegenden gesetzlichen Anforderungen aus dem Messstellenbetriebsgesetz eingehen, den Übergangszeitraum im sogenannten „Interimsmodell“ beschreiben und einen tiefen Einblick in die Handlungsoptionen für Stadtwerke und Netzbetreiber geben.
Wir möchten so die Gespräche mit Ihnen fortführen und vertiefen, um die verschiedenen strategischen Optionen zu beleuchten und um Ihnen die Entscheidungsfindung zu erleichtern.
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Weiterführende Links
- Originalmeldung von WV Energie AG
- Alle Meldungen von WV Energie AG
- [PDF] Pressemitteilung: Workshop "Strategiefindung Messstellenbetrieb" am 9. November 2016