Dank der Organic-Flow-Technologie lassen sich unterirdische Gasspeicher künftig als große Batterien nutzen
Die RWE Gas Storage West GmbH und die CMBlu Energy AG haben ein gemeinsames Projekt gestartet, um zu erforschen, wie sich die heute zur Gasspeicherung genutzten Salzkavernen von RWE in Zukunft als große, organische Flussbatterien nutzen lassen. In den unterirdischen Kammern könnten bis zu einige Gigawattstunden Strom aus Erneuerbaren Energien gespeichert werden. Zum Vergleich: Die derzeit größte Batterie Europas (basierend auf der Lithium-Ionen-Technologie) steht im schleswig-holsteinischen Jardelund und bietet eine Speicherkapazität von rund 50 Megawattstunden.
„Den Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Um grünen Strom maximal nutzen zu können, braucht es stationäre Großstromspeicher. Bei RWE forschen wir an verschiedenen Speicherlösungen“, so Andreas Frohwein, technischer Geschäftsführer der RWE Gas Storage West. „In der Zukunft könnten unsere Salzkavernen als Batterien genutzt werden, die gigantische Mengen an Strom speichern. Dank der vorhandenen technischen Infrastruktur ließen sie sich zudem schnell ans Stromnetz anbinden.“
Auch Peter Geigle, CEO der CMBlu Energy AG, sieht großes Potential: „Organic-Flow-Batterien basieren auf Kohlenstoff, der in nahezu unbegrenztem Umfang weltweit verfügbar ist. Die Komponenten sind einfach recycelbar und Wasser ist vom Volumen her der größte Bestandteil. Die Batterie ist daher nicht brennbar und entsprechend sicher in der Handhabung. Zudem kommen organische Speicher im Gegensatz zu den meisten anderen Batterien komplett ohne Metall aus.“
Installation einer Testanlage bis 2024 geplant
Um die Salzkavernen künftig als Batterien nutzen zu können, planen RWE und CMBlu, sie mit einer organischen Elektrolytlösung zu füllen. Diese dient als Energieträger. In einem ersten Schritt wurden bereits im Rahmen einer theoretischen Machbarkeitsstudie potenziell geeignete Elektrolyte identifiziert. Im zweiten Schritt werden diese nun bis Anfang 2021 für die Anwendung in Salzkavernen labortechnisch untersucht.
Nach der Bestimmung eines geeigneten Elektrolyts soll ab Frühjahr 2021 dann mit dem Bau und Betrieb einer Testanlage begonnen werden. Die Anlage soll über eine elektrische Leistung von 100 Kilowatt und über eine Speicherkapazität von bis zu 1.000 Kilowattstunden verfügen. Dieser dritte Projektschritt soll bis Frühling 2024 abgeschlossen sein.
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