Expertenforum bei relatio: Aktive Betriebsführung bestimmt die Zukunft von Photovoltaikanlagen
relatio gestaltet mit anderen Experten die Zukunft der Photovoltaik-Betriebsführung: Aus diesem Anlass haben die Balinger Solarprofis zum zweiten Mal zu einem erfolgreichen Workshop eingeladen.
Balingen. Die Grundidee: Es ist sinnvoll, wenn praxiserfahrene Fachleute die Weiterentwicklung eines Produkts mittragen und beeinflussen können. Deshalb trafen sich Mitte Januar in den Balinger Räumen von relatio Projektentwickler, Generalunternehmer, Systemintegratoren und Betriebsführer vieler Branchengrößen. Beraten wurde in diesem Kreis nicht nur über zukünftige Standards, sondern auch über zahlreiche Verbesserungsansätze oder weiteres Entwicklungspotenzial von Monitoring und Betriebsführung.
Denn während in den vergangenen Jahren das Hauptaugenmerk der Branche vor allem auf dem Anlagenbau lag, gewinnen letztgenannte Sparten zunehmend an Bedeutung. Dies verdeutlichte relatio-Geschäftsführer Bernd Bodmer eindrücklich in seiner Begrüßung. Die Solarbranche sei aufstrebend und habe sich in den vergangenen Monaten – nach Fukushima und der daraus resultierenden Energiewendewende – besonders dynamisch entwickelt. Dennoch gebe es kaum standardisierte Arbeitsabläufe oder Hilfsmittel zur Prozessoptimierung.
Genau hier, so Bernd Bodmer, greife relatio selbst seit Jahren mit „fieldmonitor“ bewährt und erfahren ins Geschehen ein: „Vor allem bei großen Solarparks wirken sich Maßnahmen zur Ertragsoptimierung spürbar aus.“ Grundvoraussetzung dafür seien zum einen lückenlose Überwachung und genaue Dokumentation. Zum anderen, bekräftigte Bodmer, werde künftig die aktive Betriebsführung immer mehr zu dem entscheidenden Kriterium für die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage. Gründe genug für die Profis von relatio, wieder einmal den Kontakt zu anderen Experten zu suchen, um selbst neue Impulse und frische Ideen für die eigenen Softwarelösungen und Produkten zu erhalten.
Die Teilnehmer dankten diese Einladung mit wertvollen Ideen: „Schließlich hat man nicht jeden Tag die Möglichkeit, das technisch führende System am Markt mit zu gestalten und dessen Weiterentwicklung maßgeblich mit zu beeinflussen“, lobte ein Teilnehmer. Hauptziel, so lautete der Grundtenor der Gäste, müsse es jedoch sein, gemeinsam nach einer Standard-Betriebsführung zu suchen: „Es kann nicht sein, dass jeder vor sich hinwurschtelt.“
Über potenzielle Probleme waren sich die Praxisprofis schnell einig. Portale, so klagten sie, seien für die Betreiber einer PV-Anlage mitunter höchst problematisch. Zum einen würde man schnell von laufenden Kosten eingeholt, zum anderen gehe der eigene und direkte Zugriff auf die Daten verloren. Problematisch werde es überdies, wenn die Wechselrichter-Hersteller Updates aufspielen. Ferner bauten sich die Websites von Online-Systemen zu langsam auf; die Server seien schnell überlastet.
Wichtig, so der Erfahrungsbericht aus der Praxis, sei vor allem die lückenlose Dokumentation: „Viele Anlagen sind auf 20 Jahre finanziert – was weiß ich, was in 20 Jahren ist?“ fragte ein Teilnehmer in die Runde und schob nach: „Wenn ich jedoch meine Daten akribisch erfasst und archiviert habe, liegt mir alles schwarz auf weiß vor.“ Eine weitere Wunschidee: Auch die Energieversorger sollten überwacht, europaweite Netzveränderungen dokumentiert werden. Investoren, das ging aus der regen Diskussion ebenfalls hervor, stellten mitunter hohe Ansprüche an die Betriebsführer – aus berechtigter Sorge um Renditen und Erträge. Den Betriebsführern hingegen liegt der Wunsch nach einem zentralen Überwachungssystem für mehrere Anlagen am Herz. Optimal wäre es, so überlegte die Runde, Wetterdaten und Versicherungsangelegenheiten mit in der Software verknüpfen zu können. Angedacht wurde überdies, einen FTP-Server auf dem Datenlogger zu integrieren, um Beispielsweise Bau- und Installationspläne gezielt ablegen zu können. Bernd Bodmer dankte anschließend für die offene und konstruktive Diskussion: „Wir haben jetzt genug Hausaufgaben.“
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